Limericks von Lauti - die bösen
Die bösesten Limericks
Von Friedrich Lauti Lautemann
Der Professor aus Peine
Ein Limerick von Frederik
Professor Steine aus Peine
Lehrte den Ödipuskomplex
In und außerhalb seiner Familie.
Er nahm sich eine
Noch dazu –
Sie erschien ihm schön wie eine Lilie
Doch störte sie die Familienruh.
Der Professor aus Peine
brauchte - neben seiner Intelligenz
Sehr viel Nerven und Mut.
Er lebte an einer doppelten Leine
Schämte sich und versteckte sich unter seinem Hut.
In seinem Cowboyhut sah er aus wie ein Stenz
Der gern rebellierte
Und heimlich masturbierte.
Später sah man ihn auf dem Campus
Immer öfter mit einer Flasche Schampus.
Es war seine nachgeholte orale Phase.
Man sah die ganze Psychologie
Gerötet wie seine Nase:
Katholisch und psychedelisch
Wie aus dem Kartoffelsack
Im Doppelpack:
Für immer und ewig.
Die Süße der Apfelsinen
Ein Limerick von Frederik
Neulich war er auf Rügen
Dort, wo die Männer ihre Frauen
Mit Männern betrügen.
Bibi tanzte mit einer von ihnen.
Dann biss er in die Süße
Sie schmeckte nach vielen Apfelsinen.
So kann man sich hier und dort erbauen
Im Club der Schlauen.
Vorne und hinten
Ganz ohne Finten.
Denn das ist die Moderne.
Nicht mehr romantische Sterne.
Tragödie in der Charité
Ein Limerick von Frederik
Dr. Kuhl war ein Schmächtiger
Sein Freund war mächtiger.
Sie wohnten zusammen nahe Berliner Dom
Berlins Heiliger Stuhl.
Die beiden Herren waren schwul
Berlin war die Weltmetropole.
Von ihrer Liebe hatten sie ein Afterkarzinom
Doch hatten sie beide viel Kohle.
Sie gingen zusammen in die Charité
Sie konnten nicht mehr verdauen
Der Hintern tat ihnen weh.
So kann einem die Liebe das ganze Leben versauen.
Richter Tobe
Ein Limerick von Frederik
Richter Tobe von der elften Kammer
Führte dort den Vorsitz
Wie ein Hammer
Und sehr spitz.
Unter seiner schwarzen Robe
Schlug kein Herz aus Fleisch und Blut
Sondern nur noch Zorngetobe
Von der Art nach Übermut.
Doch dann traf den Richter Tobe
An einem Sitzungstag
Plötzlich unerwartet ein Keulenschlag –
Richter Gnadenlos lag in seiner schwarzen Robe
Stumm im Sitzungssaal
Wie ein eben von der Gerechtigkeit Hingestreckter.
Seine Augen waren ganz schmal.
Wer ihn sah, der dachte:
Jetzt verreckt er.
Aber keiner lachte.
Tutti hahna tutti tutti he
Ein Limerick von Frederik
Tutti hahna tutti tutti he
Unser Bier ist genau so gut wie wir
Morgens, abends und beim Überwintern
Nichts tut jetzt noch weh
Weder vorne nach am Hintern
Mit und ohne Schnee.
Schöne Torheit
Ein Limerick von Frederik
Willi dachte nach: Was geschah?
Aus dem Zwerchfell
Hörte er es tönen:
Lasst uns, Kinder,
Im Sommer und im Winter
Doch dem Unsinn frönen
Wie einst der Wilhelm Tell.
Wo die Sache fehlt
Ist Vorspiegelung das Beste.
Wo die Freude laut krakehlt
Feiern sich die feuchten Feste.
Solchen Unsinn dachte Wilhelm
Schon beim dritten Glase Wein.
Spitzig wie ein Stachelschwein
Brachte er die Wahrheit vor -
Willi war ein weiser Tor.
Wo Verstand ist, ist Empörung
War sein Evangelium
Und er trank auf die Betörung -
Als er einen Busen sah.
Neulich im Tanzpalast
Ein Limerick von Frederik
Sein Genie
Lag im linken Knie:
Es knackte und krachte
Ohne dass er was machte.
Im rechten Knie
Hatte er eine Gartenzwergphobie.
Es ruckte und zuckte
Wenn er sich nach den Zwergen buckte.
Sogar beim Dichten
Richten und Blumenzüchten
Konnte man sie hören -
Viele Damen konnte er nicht damit betören.
Nur neulich im Tanzpalast von Klärchen
Hatte er zu viel Jährchen.
Seine Knie hielten zwar auf dem Parkett
Nur leider später nicht mehr im Bett.
Deutsch-russische Freundschaft
Ein Limerick von Frederik
Das demokratisch Lupenreine
War das Agenda-Filetstück -
Das vom Schweine.
Es brachte großes Glück.
Zuerst beim Gin Gin
In Berlin
Und dann beim Rückbesuch
Die Freundschaft an der Moskwa.
Der Präsident trank auf das Wohl
Des Kanzlers und das seiner neuen Fra.
Für sie gab es im Kreml neues Tuch
Und roten Samt -
Für ihn ein Ehrenamt.
So war man sehr vertraut zu viert
Man ließ sich gar nicht lumpen
Das Geld kam von den Pumpen -
Sie liefen wie geschmiert.